Taferne
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Nutzungsvertrag Taferne
Taferne
Baubeschreibung:
Die Taferne ist ein zweigeschossiger Bau mit 20 m Länge, 17 m Breite und einer Firsthöhe von ebenfalls 20 m mit einem mächtigen Satteldach, an den Giebeln abgewellt, an der Hauptstraße von Ziemetshausen gegenüber der Kirche stehend.
Der Grundriss ist sehr typisch für ein mittelschwäbisches Haus, mit einem so genannten durchgehenden Flez im Erdgeschoss und im 1. Obergeschoss.
Dort sind teilweise noch der originale Rahmenstuck der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts und die Originaltreppe mit Vierkant-Baluster erhalten.
Des Weiteren befindet sich im 1. Obergeschoss im west-nördlichen Eckraum eine Stuckdecke um 1720 mit zartem Bändel- und Rahmenwerk.
Der dreistöckige Dachstuhl (handbehauen) besteht aus zwei so genannten Kehlbalkengeschossen mit liegendem Stuhl und Hängewerk sowie für diese Zeit typische Verplattung der Kopfbänder.
Geschichtlicher Hintergrund:
Der Gasthof Taferne wurde in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts erbaut und später im 18. Jahrhundert umgebaut.
In dem Gebäude waren ehemals die Vogtei der Herrschaft Seyfriedsberg und die Gerichtsbarkeit untergebracht.
1840 wurde der Gasthof verkauft und ist seitdem Privatbesitz.
Es handelt sich - nach Aussagen des BLfD - um ein sehr hochwertiges Baudenkmal mit fast quadratischem Grundriss, das städtebaulich sehr dominant das Ortschaftsbild mit prägt (s. auch "Bayer. Kunstdenkmale Landkreis Krumbach" von Heinrich Habel, BLfD).
Sanierung:
Nur durch Gründung des gemeinnützigen Vereins "Freunde und Förderer der Taferne" am 19.10.2000 war die Einsammlung so vieler Zuschüsse und Spenden möglich, die die Sanierung dieses bedeutenden Gebäudes in Ziemetshausen möglich machte. Nach einer mehr als fünfjährigen Bauzeit konnte die Taferne am 18.09.2008 feierlich eröffnet werden.
Im Rahmen dieser Sanierung wurde die Taferne breit gefächert nutzbar, und zwar vom Erdgeschoss bis einschließlich Saal im Dach.
Für den örtlichen Schützenverein entstanden im Erdgeschoß Räume wie Schießraum, Gemeinschaftsraum mit Catering-Küche sowie WC-Anlagen einschließlich Behinderten-WC.
Der Musikverein ist mit seinem Proberaum im 1. Obergeschoß untergebracht, Zusätzlich besteht hier ein Raum für besondere Anlässe (Stuckzimmer), ein Nebenraum (Teeküche) sowie ebenfalls WC-Anlagen.
Die Besonderheit in der Taferne ist der ausgebaute Dachraum, wo der Dachstuhl als freier Raum die handgeschlagenen Dachkonstruktionen zeigt. Dieser Raum ist als Festsaal ausgebaut und kann für besondere Feierlichkeiten und Veranstaltungen genutzt werden.
Marktgemeinde ist jetzt Eigentümer
Nachdem der Vereinszweck des Vereins Freunde und Förderer der Taferne Ziemetshausen e.V. nun erfüllt ist, wurde von der Mitgliederversammlung am 24.7.2013 die Liquidation des Vereins beschlossen. Mit Beurkundung des Übergabevertrags am 2.9.2013 beim Notariat in Krumbach hat sich der Verein aufgelöst und das Vermögen wurde satzungsgemäß auf die Marktgemeinde übertragen. Das für insgesamt 2,7 Mio. sanierte Gebäude ist somit nun im Besitz der Marktgemeinde Ziemetshausen.
Der Dank gilt insbesondere auch allen Bürgern, die über viele Jahre hinweg die Sanierung der Taferne unterstützt haben.